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2012

Symposium
"Feindbilder. Konstruktionen"
Samstag, 24. März 2012, 13:00 - 18:00 Uhr, Rathaussaal, Hauptplatz 9, Oberwart
Begrüßung
Paul Gulda (Verein RE.F.U.G.I.U.S.)
Bürgermeister LAbg. Gerhard Pongracz (Stadtgemeinde Oberwart)
Feindbilder sind sozial vermittelte Deutungsmuster für gesellschaftliches und politisches Geschehen und negative Vorurteile, die sich auf Gruppen, Völker (Ethnien), Religionen, Staaten oder Ideologien beziehen. Politisches Bewusstsein und Handeln werden häufig von den Kategorien „Feind“ und „Freund“ beeinflusst. Feindbilder sind Konstruktionen, die den jeweiligen Ansprüchen angepasst werden. Einmal sind es die „Juden“, die „Kommunisten“, die „Zigeuner“, die „Ausländer“ und dann die „Muslime“, die „TürkInnen“, der „Islam“. Vorurteile und Feindbilder sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, auch wenn sie nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sind. Sie entstehen bei dem Versuch, unsere Umwelt zu kategorisieren und uns in ihr zurechtzufinden, indem sie deren Komplexität vereinfachen. Gerade in Konfliktsituationen neigen wir dazu, die gegnerische Seite fremder wahrzunehmen als diese tatsächlich ist. Wir überschätzen die Unterschiede zwischen „uns“ und „den anderen“. Bei diesem Symposium wollen wir uns der Genesis und Konstruktion von Feindbildern widmen: Wie entstehen Ressentiments? Wie werden eigene Widersprüche auf einen oder mehrere Sündenböcke projiziert? Wie wird davon ein Gemeinwesen erfasst und irregeführt?
Gudrun Harrer (Dr.in, leitende Redakteurin „Der Standard“, Lehrbeauftragte für Moderne Arabische Geschichte und Politik am Institut für Orientalistik der Universität Wien): "Der erlaubte Neorassismus: Islamophobie in den Medien"
Josef Berghold (Univ.-Doz. Dr., Institut für Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck): "Feindbilder als zentrale politisch-psychologische Herausforderung des 21. Jahrhunderts"
Georg Spitaler (Univ.-Ass. Dr., Institut für Politikwissenschaft Universität Wien): "Rassismus im europäischen Fußball"
16:30 Uhr, Abschlussdiskussion
Moderation: Walter Reiss


Gedenkfeier
Gedenkfeier für alle Opfer des Südostwallbaus
Sonntag, 25. März 2012, 14.30 Uhr, Mahnmal Kreuzstadl Rechnitz
Paul Gulda (RE.F.U.G.I.U.S.)
Pfarrer Mag. Oliver Dantine
Altbischof Dr. Paul Iby
Oberkantor Shmuel Barzilai, Wien
Vilmos Siklósi, Israelitische Kultusgemeinde Zalaegerszeg
Hauptredner: Dr. Gábor Vadász, Budapest


Eröffnung des Informationsbereiches am Kreuzstadl
Oberkantor László Fekete, Budapest
Dr. Ludwig Popper (RE.F.U.G.I.U.S.)
Bürgermeister Engelbert Kenyeri, Rechnitz
Landtagsabgeordneter Norbert Sulyok
Landesrat Helmut Bieler
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Wien
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer
16:30 Uhr
Empfang in der Neuen Mittelschule Rechnitz
Das neu errichtete Open Air Museum auf dem Gelände des Mahnmals Kreuzstadl dokumentiert auf Schautafeln sowie durch Videozeugnisse und Objekte, wie es dazu kam, dass 1944/45 Zivilpersonen, FremdarbeiterInnen und ZwangsarbeiterInnen zum Bau der Militärstellung „Südostwall“ gezwungen wurden. Für Zehntausende unter ihnen, Juden und Jüdinnen aus Ungarn, bedeutete das Qual und Ermordung, am Bau oder auf den Todesmärschen Richtung KZ Mauthausen. Die Gedenkstätte Kreuzstadl erinnert an dieses Geschehen, das sich so in Rechnitz und an vielen anderen Orten zugetragen hat.
Konzept, Inhalt und Gestaltung:
Paul Gulda, Horst Horvath, Wolfgang Horwath, Erich Kovacs, Andreas Lehner, Ludwig Popper, Walter Reiss, Birgit Schützenhofer, Eva Schwarzmayer, Christine Teuschler
In Kooperation mit:
Burgenländischen Volkshochschulen
Bundesverband Israelitischer Kultusgemeinden
K.B.K. - Kultur.Bildung.Kunst
Gefördert von:
Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung
Land Burgenland
Unterstützt durch:
Stadtgemeinde Oberwart
Gemeinde Rechnitz
Mauthausen Komitee Österreich
Dank für die Unterstützung beim Bau des Museums:
Amt der Burgenländischen Landesregierung/Abt. 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv
BEWAG NETZ GmbH
BM:UKK - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
BM.WF - Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden
EACEA – The Education, Audiovisual and Culture Executive Agency,
Abteilung P7 Bürgerschaft – „Aktive europäische Erinnerung“
EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Symposion Europäischer Bildhauer St. Margarethen
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Zahlreiche private Spenderinnen und Spender


BESA
Ein Ehrenkodex
Muslimische Albanier retten Juden während des Holocaust
Ausstellung vom 13. – 30. März 2012 im Rathaussal der Stadtgemeinde Stadtschlaining, Baumkircher Gasse 1, 7461 Stadtschlaining
Die Ausstellung zeigt 12 Portraits von albanischen Muslimen, die während des Holocaust jüdische Mitmenschen vor der Vernichtung retteten. Die Aufnahmen stammen von dem amerikanischen Fotografen Norman Gershman in Kooperation mit der Gedenkstätte Yad Vashem. Albanien mit seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit erreichte, woran viele andere europäische Nationen scheiterten: fast alle Juden, die während der deutschen Besatzung auf albanischen Staatsgebiet lebten, wurden gerettet. Dabei spielte es keine Rolle ob sie albanischer oder ausländischer Herkunft waren. Die albanische Bevölkerung bewies außerordentlichen Mut, als sie sich weigerte, dem Befehl der deutschen Besatzer Folge zu leisten, die in ihrem Land lebenden Juden aus zu liefern. Gleichzeitig gewährte sie jüdischen Flüchtlingen Zuflucht, als diese in Albanien nach Rettung suchten. Viele Regierungsangehörige statteten jüdische Familien mit falschen Papieren aus, die ihnen ein normales Leben als Teil der Bevölkerung ermöglichten. Ihre Hilfe gründete sich auf „BESA“ – einem ethischen Prinzip, das bis heute seine Gültigkeit in der albanischen Gesellschaft hat. BESA bedeutet „ein Versprechen halten“, Menschen in Not zu helfen, das Leben dieser zu schützen, ohne Rücksichtnahme ob der eigenen Gefahr bzw. seiner Familie. Diese Hilfestellung ist eine Frage der Ehre. Bis Januar 2010 wurden 69 Albaner von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern” geehrt. BESA ist in Wien, als erste europäische Station zu sehen und hatte seine Premiere am internationalen Holocausttag, 27. Januar 2008 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York.
ERÖFFNUNG
am Dienstag, den 13. März 2012, 18:30 Uhr im Rathaussaal der Stadtgemeinde Stadtschlaining, Baumkircher Gasse 1, 7461 Stadtschlaining
Begrüssung:
Herbert Dienstl, Bürgermeister
Grußworte:
Mag. Manfred Koch, Superintendent – Concentrum
Arik Rav On, Yad Vashem – Direktor für die deutschsprachigen Länder und der Schweiz
Spiro Koçi, Botschafter, ständiger Vertreter Albaniens bei den internationalen Organisationen in Wien
Eröffnung:
Wolfgang Sodl, Landtagsabgeordneter
Anschließend lädt die Stadtgemeinde Stadtschlaining und Concentrum zu einem Buffet
RAHMENVERANSTALTUNG:
Dienstag, 20. März 2012, 19:00 Uhr, – Rathaussaal, Stadtschlaining
Vortrag: “Hart an der Grenze – Flüchtlingselend rund um die Festung Europa”
von Elias Bierdel, Mitarbeiter im ÖSFK, Autor, Journalist, Menschenrechts-Aktivist
Ausstellung zu sehen:
Montag – Donnerstag 07.30 Uhr bis 12.00 Uhr und 12.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Freitag 07.30 Uhr bis 13.00 Uhr
Eintritt frei

Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S.

A-7400 Oberwart,
Raingasse 9b,
tel: 0 33 52/ 33 940, fax: 0 33 52/ 34 685
e-mail: info@refugius.at

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